Waldbrandgefahr und Brandschutzkonzept

Der Haselinger Wald, der zwischen der Stadt Bonn und der Gemeinde Wachtberg liegt, grenzt unmittelbar an die Heiderhofer Siedlung. Das Fernwärmekraftwerk der Siedlung befindet sich im Wald. Der evangelische Kindergarten und ein Großteil der Häuser sind direkt an den Waldrand gebaut. Der Abstand der Häuser zum Wald beträgt teilweise weniger als zehn Meter. Ein gut durchdachtes Brandschutzkonzept ist deshalb aus unserer Sicht beim Bau der geplanten Windkraftanlagen unabdingbar.

Ein aufschlussreicher Artikel „Wenn der Rotor raucht Vorbeugender Brandschutz Windenergieanlage“ zu diesem Thema wurde von Klaus König, Sachverständigen- und Fachpressebüro, Überlingen in den Media-Informationen 2023 von „Brandschutz im Bauwesen“ veröffentlicht, siehe folgender Link:

https://bsbrandschutz.de/artikel/vorbeugender-brandschutz-windenergieanlage-3520079.html

Es wird auf die Problematik hingewiesen, dass es an den exponierten Standorten von Windenergieanlagen meist an Löschwasser fehlt. Zwei Beispiele auf dem Höhenzug des Langenhard im badischen Lahr werden beschrieben. In diesen Fällen konnten die Feuerwehren jeweils nichts anderes tun, als das Windrad „kontrolliert abbrennen“ zu lassen und mit der Polizei die Umgebung abzusperren. Die Folgeschäden waren immens.

Im Artikel werden mögliche Brandursachen und Gefahrenpunkte bei Windkraftanlagen beschrieben und es wird auf das bundesweit gültige Notfallinformationssystem für Windenergieanlagen (WEA NIS) hingewiesen. Ferner wird die Problematik der Verantwortlichkeit für Löschwasser erläutert. Demnach müssen Windanlagenbetreiber per Gesetz kein Löschwasser bereithalten, sondern das Vorhalten von Löschmitteln sei Aufgabe der Gemeinden. Doch wo die Zumutbarkeit bzw. Leistungsfähigkeit einer Kommune ende, könne sie im Zuge der Baugenehmigung z.B. das Bereitstellen dezentraler Löschwasserreserven fordern. Als Beispiel für ein gutes Brandschutzkonzept wird der Windpark Bad Kreuzstein im Kaufunger Wald, östlich von Kassel vorgestellt. Dort seien drei Löschwasserbehälter mit je 32m3 Nutzvolumen als Betonfertigteile geliefert, in Baugruben versetzt und vor Ort montiert worden.

Ein „kontrolliertes Abbrennen“ der Windkraftanlagen wäre im Haselinger Wald aus unserer Sicht aufgrund der schwer zugänglichen Lage und zahlreichen aufgrund der Trockenheit der letzten Jahre vorgeschädigten Bäume nicht möglich. Bis die zuständige Feuerwehr aus Bad Godesberg im Wald vor Ort wäre, hätte sich der Brand vermutlich bereits ausgeweitet. Zudem verfügt die Feuerwehr nicht über die Mittel, eine brennende Gondel in 170 m Höhe zu löschen. Zuständig wäre demzufolge die Höhenrettung aus Köln, welche ebenfalls nicht schnell genug vor Ort wäre. Ein sinnvolles Brandschutzkonzept würde also auch in unserem Wald bedeuten, dass mehrere große Löschwasserbehälter vor Ort unterirdisch verlegt werden müssten. Dies hätte zur Folge, dass von dem bereits sehr kleinen Waldstück kaum noch etwas erhalten bliebe.